Jede zweite Person ist in einem bestimmten Lebensalter vom Haarausfall betroffen. Bei Männern ist die Hauptursache von Haarausfall die androgenetische Alopezie, während es bei den Frauen eine ganze Reihe von Ursachen des Haarausfalls gibt. In Amerika werden, nach neuesten Studien, jährlich circa 3.5 Milliarden Dollar für Behandlungen gegen Haarausfall verbraucht, leider haben 99 % dieser unethisch reklamierten Präparate überhaupt keine Effekte und führen nicht zu gewünschten Resultaten. Falsche Behandlung mit ungeprüften Präparaten bringt gewöhnlich noch mehr Schaden, denn man verliert die Hoffnung auf Genesung eines Zustandes, welches das persönliche Glück und Lebensqualität sehr beeinflusst. Der Haarverlust ist ein Prozess, der nur gegenwärtig sein kann (Alopecia areate), akut (akuter Telogen Effluvium), chronisch (narbige Alopezie, chronisches telogenes Effluvium), am häufigsten handelt es sich um einen Zustand, der durch das ganze Leben hindurch langsam fortschreitet, wie es der Fall bei der androgenetischen Alopezie ist. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man dessen bewusst ist, dass die Behandlung von Haarausfall sehr kompakt ist und Zeit und Widmung erfordert, manchmal eine Kombination von Behandlungen, sehr wichtig ist, dass man die Natur dieses Zustandes versteht und ein Vertrauensverhältniss zu seinem Arzt aufbaut.
Richtige Diagnostizierung des Haarausfalls stellt die Grundlage für eine Behandlung dar. Die Diagnose wird infolge eines offenen Gespräches mit dem Patienten gestellt (Anamnese), aus dem der Arzt einen Aufschluss bekommt, wie sich der Haarausfall entwickelt hat, ob eine genetische Prädisposition für Haarausfall besteht, ob mehrere Erkrankungen zusammenwirken (systematische, lokale, Hautkrankheiten), die zum Haarausfall führen könnten, ob der Patient medikamentös bezüglich dieses Zustandes behandelt wird, ob er eine Behandlung gegen Haarausfall hinter sich hat und wie erfolgreich sie war, sowie welche Erwartungen er/sie bezüglich einer Behandlung hat. Ein erfahrener Arzt kann schon aufgrund eines Gespräches mit großer Präzision feststellen oder differenziell diagnostisch erfahren was den Haarausfall verursacht („eine gute Anamnese ist die halbe Diagnose“). Danach wird die Kopfhaut (Dermatoskopie/Trichoskopie) untersucht und bestimmte diagnostische Tests vornehmen. Der Arzt kann auch eine Biopsie der befallenen Bereiche vornehmen, wenn er sich nicht ganz sicher mit seinem Befund ist, was des Öfteren bei narbigen Alopezien der Fall sein kann. Wenn die Diagnose erstellt wird, ist es wichtig dem Patienten die Charakteristik dieses Zustandes zu erläutern, sowie welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wodurch einige Behandlungen eingeschränkt werden. Reale Erwartungen des Patienten stellen eine ausgezeichnete Ausgangslage für eine erfolgreiche Behandlung von Haarausfall dar.
Obwohl es noch immer keine Zauberpille gibt, wodurch über Nacht der vorherige Zustand des Haares erzielt werden kann, bestehen einige Methoden, durch die der Haarausfall erfolgreich behandelt werden kann. Dr. Gorana Kuka betont immer wieder, wie wichtig die Prävention von Haarausfall bei Menschen mit einer genetischen Prädisposition für diesen Zustand ist. Es ist äußerst wichtig rechtzeitig mit der Behandlung anzufangen, wenn im jüngeren Lebensalter Zeichen von Haarausfall bemerkt werden, insbesondere bei der androgenetischen Alopezie. Die Hauptsache bei dieser Behandlung ist, dass das vorhandene Haar gestärkt wird und damit seine Lebensdauer verlängert wird. Dabei hat die Ernährung eine gewichtige Rolle, nicht nur in der Prävention von Haarausfall, sondern auch als Grundlage für ein gesundes Leben, wobei die Erhaltung des Körpergewichtes eine sehr günstige Balance für das Haar bedeutet.
Die androgenetische Alopezie kann auf verschiedene Weise behandelt werden, jedoch jede dieser Behandlungen erfordert alltäglich oder regelmäßig angewandt zu werden, sowie nebst der ärztlichen Unterstützung Verantwortungsbewusstsein und Entschlossenheit des Patienten. Ähnlich verhält es sich auch mit Zuständen, wie bei Telogen Effluvium, akuten oder chronischen Typs. Die medikamentöse Behandlung verlangt die Anwendung von drei registrierten Medikamenten gegen Haarausfall: Minoxidil, Finasterid oder Dutasterid. Diese Medikamente werden schon längere Zeit angewandt, ihre Wirkungen und Nebenwirkungen sind erforscht worden und der Patient muss darüber informiert werden. Bei der Anwendung dieser Medikamente ist es von äußerster Wichtigkeit, auf welche Weise die Anwendung beendet wird, denn dies muss allmählich getan werden, damit es nicht zu Kontraeffekten kommt. Lasertherapie findet immer mehr Anwendung zur Behandlung von Haarausfall, wie bei Männern so auch bei Frauen. Da es sich hier um eine sehr einfache, bequeme Anwendung handelt, auch zu Hause ausführbar, wobei die Ergebnisse oft sehr impressiv sind, fängt die Laserbehandlung die Grundlage für die Behandlung von Haarausfall zu werden. Neben der Laserbehandlung ist da auch noch die PRP-Therapie (Behandlung mit Eigenplasma und Wachstumsfaktoren), hier werden, um den Follikelwachstum zu stimulieren Eigenzellen unseres Körpers verwendet. Dies stellt neben der Behandlung mit Mutterzellen (Stammzellen), sicherlich die Zukunft der Behandlung von Haarausfall dar.
Wenn es sich um narbige Alopezie oder Alopecia areata handelt, wird die Behandlung anfangs dahin gehen, den Krankheitsprozess zu beruhigen und unter Kontrolle zu halten. Danach wird die Erneuerung von Follikeln in Angriff genommen, wenn es überhaupt möglich ist, weil der autoimmune Prozess bei solchen Zuständen gegenüber den Follikeln sehr ausgeprägt ist. Angewandt werden Kortikosteroide in allen Formen (Salben, Injektionen oder systematisch) und/oder manche Immunomodulatoren. Manchmal werden bei der Behandlung von Haarausfall auch Endokrinologen, Gynäkologen beigezogen und somit nimmt an der Behandlung ein ganzes Team von Ärzten teil. Die Trichotillomanie erfordert auch einen Psychologen / Psychiater.
Für die Indikation Haarverlust stellt eine Haartransplantation die einzige dauerhafte und sichere Lösung für dieses Problem dar. Das Haar wird aus Bereichen transplantiert, die nicht auszufallen prädisponiert sind, in Bereiche, wo das Haar verloren gegangen ist. Es gibt zwei Techniken, die erfolgreich angewandt werden, wie beispielsweise die Streifentechnik und die FUE-Technik. Die Haartransplantation als chirurgisches Verfahren, verzeichnete in den letzten zehn Jahren große Fortschritte, die Vorteile sind beträchtlich: das Fehlen einer sichtbaren Narbe auf der Geberregion, kürzere Verfahrensdauer, schnellere und leichtere Erholung für den Patienten, natürliches Aussehen und vor allem Dauerhaftigkeit. Einmal transplantiertes Haar ist immer da. Wenn keine entsprechende Geberregion auf dem Kopf besteht, kann das Haar auch vom Bart oder dem Körper transplantiert werden.
Die künftige Behandlung von Haarausfall geht in Richtung der Verwendung von Stammzellen (Stammzellen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit der Teilung und Differenzierung), Gentechnik, die den Hervorrufer von Haarausfall verändern wird, oder des so oft erwähnten klonen von Haarzellen.
Die Behandlung von Haarausfall ist komplex, dauert längere Zeit hindurch, aber es kann so effektiv sein, dass dadurch jemandes Leben verändert werden kann. Erfordert Zeit, Geduld und hängt am meisten von der Auswahl der richtigen Behandlungskombination ab.